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Vortrag zum Camino del Norte am 13.01.2007

Dienstag, den 12. Dezember 2006

Beim Laufen kommt die Seele mit
Beim Laufen kommt die Seele mit

Am 13.01.2007 findet um 21:00 im Studentenclub Bärenzwinger zu Dresden der kostenlose Vortrag zum Camino del Norte statt. Wer mich kennt, wird wissen dass es dabei weniger um die Bilder, sondern viel mehr um das Erlebte und die daraus resultierenden Erfahrungen geht. Für alle die letztes Jahr schon dabei waren, brauche ich nicht viel zu sagen. Wie immer wird für gemütliche Atmosphäre durch ein kleines Kaminfeuer und durch die nette Besatzung am Tresen gesorgt. Der Vortrag wird ca. 2x 45 min dauern. Danach stehe ich dann für Fragen (allerdings nicht für religiöse) bereit. Die ersten 5! Reihen werden für meine engsten Freunde, Bekannten und verwandten reserviert. Der Bärenzwinger (Erklärung Wikipedia) ist einer der ältestesten Studentenclubs Dresdens und wird 2007 bereits 39 Jahre alt. Trotzallem würde ich Euch bitten, das ein oder andere Getränk aus dem reichlich gefüllten Bestand des Bärenzwingers zu trinken um auch diesem durch ehrenamtliche Arbeit betriebenen Studentenclub das Überleben zu sichern . Auf diesem Wege möchte ich mich noch einmal beim Bärenzwinger und Jens Eichler für die Nutzung der Räumlichkeiten bedanken.
Bis dahin, ich freue mich auf Euer kommen. Allerdings weise ich darauf hin, dass nicht mehr als 80 Personen in den Kaminraum passen.

25. Etappe Monte do Gozo – Santiago

Samstag, den 30. September 2006

Samstag, 30.09.2006
Km: 5/680 insgesamt
Laufzeit: ca. 12 h

Was soll man dazu sagen? 5km und wir waren da. Wir nahmen auch noch an der Messe Teil, aber ich konnte Ihr nichts abgewinnen. Verstanden habe ich auch nicht viel. Aber es war wenigstens feierlich. Dann suchten wir uns eine pension die doch recht preiswert sein kann in Santiago!
14 euro fuer ein Einzelzimmer mitten in der Stadt.

Ralf und ich vor der Kathedrale in Santiago

Das war es nat. noch nicht. Wir werden heute und morgen hier bleiebn und dann kommt Raff noch mit nach Finistere. Von da aus fahre ich dann per Bus weiter nach Vigo und dann nach Porto, wo ich dann am Freitag wieder zuerueckfliege. Natuerlich haben Ralf und ich uns schon im Blue Note fuer 1:00 verabredet. Wer kommen will ;).

24. Etappe Arzúa – Monte do Gozo

Freitag, den 29. September 2006

Freitag, 29.09.2006
Km: 37/675 insgesamt
Laufzeit: ca. 12 h


Wahrscheinlich war ich frueher schon mal hier…

Heute hatte ich den Wecker nicht klingeln lassen und so verschliefen wir erstmal klassisch wie im studentischen Alltag bis 9:00. Wir hatten keinen Bock uns diesen Rhythmen des fruehen und hektischen Aufstehens und Laufens anzupassen. So ging es dann nach einem Kaeffchen und einem Donut frohen Mutes auf die zuerst gesteckten 19km.


Noch 20 km!

Wir trafen dann Thomas aus Hamburg und hatten noch ein schoenes Gespraech. Dann waren wir auch schon in Santa Irene an, wo uns die Kamenzerin begruesste, die wir schon in Sobrado dos Monxes gesehen hatten. Wir liefen noch bis Pedrouzo. Dort sagten wir uns als wir die Herberge sahen: „Ach was solls- Los wir machen bis zum Monte do Gozo“.

Zuendel Zuendel!

Dort kamen wir auch spaet, gegen 19:30 an. Dann kochte Ralf. Waehrend er kochte, fiel ein Maedchen um und musste wiederbelebt werden. Es war ein Herzinfarkt und das bei einem za. 25 Jahre alten Maedel… Abends hatte sich die Lage dann aber entspannt und sie konnte abtransportiert werden. Es war nat. kein schoener Anblick einen Menschen am Boden liegen zu sehen und andere, die Ihn wiederbelebten…


Blick auf Santiago vom Monte do Gozo

Von hier aus sind es nur noch 5 km bis Santiago und wir koennen die Stadt schon sehen. Abends sassen wir in der Kueche. Multieuropaeisch. Spanier, Deutsche, Italiener, Englaender. Jeder hat so seine Art sich mitzuteilen. Ich muss unbedingt Spanisch lernen, denn man moechte soviel sagen und kann es nicht. Gegen 23:00 ging es dann in das Bett. fertig und in freudiger Erwartung auf morgen, denn da geht zum eigentlichen Ziel…

23. Etappe Sobrado dos Monxes – Arzúa

Donnerstag, den 28. September 2006

Donnerstag, 28.09.2006
Km: 23/638 insgesamt
Laufzeit: ca. 5 h

Heute schliefen wir lang und kamen erst gegen 10:30 nach einem Fruehstueck und einem Gespraech mit marca los. Ralf und ich haben diese Pause dringend gebraucht. Der Weg fiel heute deshalb gering aus. 23km waren ein Katzensprung. Heute blieb uns die Sonne treu. Da bin ich ja fast kaputt gegangen. Wir liefen entspannt und sehr langsam. gestern wurden ja schon der primitive und der Camino del Norte zusammengefuehrt. Heute sollte wir auf den franzoesischen Touristen-Camino kommen. Da hatten wir ja schon Erschreckendes gehoert. herbergen mit ueber 100 Leuten usw. Ankommen vor 14:00 sonst ist alles besetzt. 5:00 und frueher aufstehen um rechtzeitig da zu sein… Genauso wars auch am Ende. Dazu aber spaeter. Als wir dann auf den „Prestige-Camino Frances“ kamen waren wir noch erschrockener, des es war noch schlimmer als wir dachten.

Trotzallem war die Landschaft scheen!

Man hatte ja fast gar keien Chance seine Ruhe zu haben. Nur Massen. Als wir in Arzúa ankamen, war die Herberge nat. schon voll. Wir gingen zuerst zu eienr anderen privaten Unterkunft die aber ebenfalls voll war. Vorbei kamen ein paar laechelnde Franzosen. Das stoerte uns nicht und wir suchten uns eine Pension. Die kostete 20 euro fuer Ralf und mich, also 10 fuer jeden. Und wir konnten mal durchschlafen. Die Schnarcher sind echt der Horror. Da wird man trotz Oropax wach. ich habe es Ihnen dann zurueckgegeben. Wir stromerten noch ein wenig durch arzúa ich kaufte mir noch ein Opinel Messer und wir gingen ein paar Bierchen trinken und dann fuer 8 Euro ein leckeres 3 Gaenge Menu essen. Ich nahm nat. Fisch auf galicische Art. Dabei schauten wir dann Fussball. Dann ging es ins Bett.

22. Etappe Baaramonde – Sobrado dos Monxes

Mittwoch, den 27. September 2006

Mittwoch, den 27.09.2006
Km: 45/615 insgesamt
Laufzeit: ca. 7 h

Um 9:00 standen Ralf und ich auf. Der Drachen hatte mich auf dem falschen Fuss erwischt. Ich war noch gar nicht richtig wach und eine voellig von der Tarantel gestochene Omi bebrabbelte mich von der Seite… Naja Ihr kennt mich ja. Ein kurzer Seufzer – Daraufhin die Frage „Was?“ von Ihr und ich folgte dem Biest. So eine moechte ich nicht geschenkt haben. Beim Fussball haette ich die gefragt, ob die die als Kind geschlagen haben… Blosz gut wir sind nicht beim Fussball. Gestern hatte ich mir eine Blase gelaufen und heute merkte ich sie kaum. Besser ist es aber auch nicht geworden. Dann ging es bei undurchdringlichem Nebel los.

Spinnweben


und Hinkelsteine!
Die Spinnweben glaenzten und die Hinkelsteine gruessten mich (Hummel! Ich habe zurueckgegruesst!) 45 km ! Rekord, aber so fuehlte ich mich dann auch… Dann fing es 2km vor dem Ende auch noch an zu schiffen. 45km, kalt und nass, das war zuviel. ich sagte Ralf , dass er vor gehen sollte und sich nicht um mich scheren, da ich gerade einen inneren Kamopf auszufechten habe. Total durch kamen wir an und waren alle… Ich kaufte mir Blasenpflaster und fiel nur noch in das Bett. Dann nach dem Aufwachen redete mich eine Frau an und meinte, dass ist also die Dresdner Ecke hier. Sie kam aus Kamenz… Wir scheinen uns zu riechen, denn wir lagen per Zufall alle nebeneinander. Kamenz, Dresden, Dresden. Dann gegen abend ging ich duschen und wer war wieder da? Marca… So blieb ich dann doch noch ein wenig auf…

Heute fiel die 100 km Marke bis Santiago


Unser Homestay (neudeutsch!)

21. Etappe Vilalaba – Baaramonde

Dienstag, den 26. September 2006

Dienstag, den 26.09.2006
Km: 29/570 insgesamt
Laufzeit: ca. 7 h


Mein vielbeweinter kleiner Zeh…

Heute gibt es nicht viel zu berichten. Nur, dass ich mit offnenem Bein (Zeh) den Zielort erreichte und wir gut daran taten nicht weiter zu laufen. Abends kochten wir ein Essen an der offenen Feuerstelle und spater wir wurden mit eisernem Besen vom Hausdrachen ins Haus getrieben. Sozusagen mit Blut und Eisen. Die Omi nervte ein wenig. Abends sassen dann alle noch schoen zusammen. Abends kam dann noch Mattheus an, ein Priesteranwaerter. Naja nicht so mein Ding. ich schlief auf der Couch im Wohnzimmer…

20. Etappe Montoñedo – Vilalaba

Montag, den 25. September 2006

Montag, den 25.09.2006
Km: 37/541 insgesamt
Laufzeit: ca. 11 h

Der Wecker klingekte heute nicht ganz so frueh und so kamen wir erst gegen 10:00 los. Gestern hatten wir nicht mehr geduscht da wir hofften das klat mal wieder warm wird. Nichts wars -Wir hatten eine kalte Dusche- Das war grausam!! Ich bin Warduscher und bleibe das auch! Dann gingen wir unser Pilgermenu essen (Fruehstueck). Es gab Bocadillo (Jamon und Queso – jam jam jam!) dazu einen sehr guten Kaffee und die wie gewohnt nette Bedienung. Dann kauften wir ein und los gings. Dann fing es mal wieder an zu regnen. Ich arangierte mich damit relativ spaet, aber dann doch irgendwie.

Rast vor dem Regen

Die Doerfer durch die wir kamen waren so wie vor 100-150 Jahren. Nur Autos haben die jetzt. Wir hatten sehr viel Spass und genossen die Landschaft. Safra wollte noch weiter.

Man konnte dem Regen und den Wolken auch Schoenes abgewinnen

Wir kamen in der Herberge an und da waren unsere Spanier da und eine sehr angenehme Erscheinung namens Marca. Sie studiert Informatik… Wusste gar nicht, dass Informatikerinnen so gut ausschauen koennen. Aber ¡Hola! die Waldfee.

19. Etappe Ribadeo-Montoñedo

Sonntag, den 24. September 2006

Sonntag, den 24.09.2006
Km: 36/504 insgesamt
Laufzeit: ca. 12 h

Heute mussten wir Abschied vom Meer nehmen :(.
Ralf und ich standen heute frueh auf und Safra wollte allein laufen. Das war kein Problem und so liefen Ralle und ich allein los. Alain zeigte uns noch ein Cafe wo wir gemuetlich einen Kaffee einschoben und einen Donat aszen und dann losmachten. Die ersten 10km war wieder die Ruhe vor dem Regen. Sonne, Sonne, Sonne. Dann zog es immer mehr zu und mein ewiger Freund der Regen machte Bambule. Ralf hat nur sehr wenig dabei. Aber ich bleieb stur! es wird nichts nach Hause geschickt! Mitgenommen – Mitgetragen; Bin doch keine Weichwurst! Frueher konnten die das auch nicht machen. Wir liefen zur Herberge von Gondán. Dort hatten sich schon die Suedafrikaner, die wir auch gestern trafen eingenistet. Eine sehr gute Herberge mit offener Feuerstelle!

Ralf in einer kurzen Regenpause…


bevor es dann weiterging mit Regen…

So liefen wir weiter und kamen voellig durchnaesst an waerend der Regen, der die ganze Zeit auf uns herniederrasselte ploetzlich aufhoerte. Da waren aber schon Vroni und die anderen. Wir wollten aber nicht mehr mit Deutschen laufen und so machten wir weiter bis Montoñedo. Dort kamen wir bei strahlender Sonne an.


Kathedrale von Mondoñedo

Alles war trocken und der Nico wieder zufireden. Der Regen hat mich zwischendurch genervt. Aber auch das geht vorbei… Abends gab es dann ein Wiedersehen mit Safra und wir gingen in die Bar El Peregrino, wo wir uns amerikanisch durch den Abend schlugen und fuer morgen ein Angebot zum Pilgerfruestueck bekamen.


Unsere Bar…

Dabei sahen wir das Spiel Barcelona – Valenicia. Dann hatten wir nur einen Schluessel und den hatten die Spanier, die uns auch schon eine Weile belgeliten. Sie wollten gegen 23:0 da sein. Waren sie auch… fast 23:20. Aber hammerstraff. Naja wir waren auch gut dabei. Dann redeten wir noch ein wenig und ab gings ins Nest.

18. Etappe Tapia de Casariego – Ribadeo

Samstag, den 23. September 2006

Samstag, den 23.09.2006
Km: 14/468 insgesamt
Laufzeit: ca. 3,5h

Heute frueh liessen Safra und ich uns Zeit. Wir waren Ko und ich mit Sicherheit noch angeschlagen vom Neustadtabend mit Ralle :). Wir liefen im Regen los. Meine Abneigung zu diesem nassen Element, das tropfender Weise auf uns darnieder schoss, hat sich nicht geaendert. Wenigstens lacht keiner mehr ueber meine Folie! Haha! Safra und ich hatten beide schlechte Laune und wir vermuteten, dass es an der Alberge in Tapia lag. Vielleicht schlechte Energien oder so was. Naja jedenfalls hatten wir beide nach einem gemeinsamen gespraech, das Beduerfnis nicht zu reden ;). Wir bemerkten einfach, dass wir etwas gemeinsam hatten naemlich den Ignaz Gnatz-Geist im Hirn (Kennt noch jemand das Buch? Ich habe das mal von meinen Eltern bekommen- Aus welchem Grund wohl 😉 ?). Dann trafen wir Ralf wieder, der uns sagte, dass wir doch ganz schoen langsam laufen. Bei der Rast am alten Restaurant moppste ich mir ne Flasche Fanta aus einem freistehenden Kasten. Lurke gabs auch. Bei der Bruecke in Ribadeo bekam ich mit, dass ich damals ein Foto geschossen hatte, was auch auf der Seite steht Hier zu sehen.

Bruecke nach Ribadeo

Als wir ankamen schrieb ich erstmal Postkarten. Wir wurden dann in der Herberge noch 17 Mann und Frau. Ich hatte meinen magischen Augenblick des Weges. Gestern hatten wir 2 Franzosen getroffen, deren Ruhe und Ausstrahlung mich gestern schon faszinierte. Die kamen heute in ribadeo an und ich durfte mich mit Tamara unterhalten (Komischer franz. Name). Es war einfach der Hammer mit einer Frau zu reden, die total in sich geschlossen ruht. Safra kochte dann ein Hammerabendessen. Die anderen beneideten uns dann ganz scheen. Egal. Dann kamen unsere beiden Ulmer abends wieder. Der junge Mann kann Trompete spielen und gab auf Wunsch unseres Belgiers Alain, der schon 2600 km unterwegs ist, ein kleines Staendchen. Dann ging ich zufrieden und mit unglaublicher innerer Ruhe (nach dem Gespraech) zu Bett.

17. Etappe Piñera – Tapia de Casariego

Freitag, den 22. September 2006

Freitag, den 22.09.2006
Km: 27/454 insgesamt
Laufzeit: ca. 6,7h


Auf dem Weg bis nach… Santiahago

Heute frueh merkten wir, hm das war nischt und is nischt. Der Hurrican bzw. Zyklon hatte uns ueberflogen aber nichts war passiert. Das Wetter spielte gut mit und so liefen wir los. Wir liefen sehr moderat und so hatten wir hier und da die Moeglichkeit uns an den kleinen Dingen zu erfreuen.

Der Biba-Butzemann mit Hosen an!
Am Nachmittag standen wir dann in Tapia und Vroni und Timo waren auch schon da. Safra und ich sind ein gutes Team, wenn es um das Laufen geht. Abends hing ich dann meine Waesche auf und wurde von Ralf angebrabbelt:
Ungefaehre Abfolge:

R: „Du bist also der Nico…“
Ich: „Nu, Woher weisstn das?“
R: „Hat mir der Bruce erzaehlt!“
Ich: „Echt wo haste denn den getroffen?“
R: „Bin 3 Tage mit Ihm gelaufen“
Ich: „Wo kommst Du denn her?“
R: „Dresden natuerlich!“
Ich: „Wo da?“
R: „Neustadt“
Ich: „Und wo genau?“
R: „Rothenburger Str. „

Da wohnt der Knusperkopp 200 m von mir weg. Abends kauften wir ein und tranken und aszen. Dazu gabs gratis Naturfernsehen. Ein Regenbogen von Farbe und Groesse nicht beschreibbar. Einfach toll.

Naturfernsehen- live natuerlich noch viel viel besser!

Die Herberge liegt direkt am Meer. Ralf und ich unterhielten uns bis spaet in die Nacht und schauten Sterne und hoerten den Wellen zu…